Neues Zentrum für die digitale Welt an Wolfsburger Heinrich-Nordhoff-Straße
Wolfsburg. Wann wird endlich die Fahrbahn grundsaniert? Wenn es um die Zukunft der Heinrich-Nordhoff-Straße geht, taucht diese Fragestellung im Rathaus mittlerweile nur noch unter „ferner liefen“ auf. Die Stadt erwartet im Zuge der zunehmenden Verlagerung der Wertschöpfung weg vom Fließband hinein in die digitale Welt eine komplette Neuausrichtung des Wirtschaftsstandorts Wolfsburg. Und dabei soll gemeinsam mit VW ein ganz neues Quartier entwickelt werden, das die Trennung zwischen Werksgelände und Innenstadt weitgehend aufweichen soll. Für die Masterplanung zur Entwicklung einer solchen „Nordhoff-Achse“ werden jetzt erste 260.000 Euro Planungsmittel bereitgestellt.
Teams aus Städteplanern und Verkehrsplanern sollen Empfehlungen für eine Zukunftsstrategie für die dem VW-Werk zugewandte nördliche Heinrich-Nordhoff-Straße erarbeiten, konkret zwischen Annen-Knoten und Auffahrt zur A 39. Vorgesehen ist eine gute Viertelmillion Euro Planungsmittel. Ein Klacks gemessen daran, dass wohl Milliarden-Investitionen für die Schaffung des neuen „nachhaltigen, urbanen, digital erlebbaren Quartiers“ erforderlich sein werden.
Konkrete Vorhaben werden bislang nicht benannt, weil sie noch gar nicht feststehen. Doch in welche Richtung die Reise vermutlich geht, ist ein offenes Geheimnis. Kleingärtner sollen verschwinden, viele Tausend Stellflächen auf den VW-Parkplätzen unter die Erde verlegt werden. Damit wird immense Fläche gewonnen – für neue Arbeitsplätze insbesondere im digitalen Sektor, für Büros und Labore, wohl weniger für Wohnbebauung, auf jeden Fall aber auch für Einzelhandel.
Auch in der Automobilindustrie zeichne sich eine immer stärkere Verlagerung der Wertschöpfung in die digitale Welt ab, schreibt die Stadt – und dies erfordere „nichts Geringeres als eine Neuausrichtung des Wirtschaftsstandorts“. Die wollen Stadt und VW im Rahmen ihrer gemeinsamen Initiative „#WolfsburgDigital“ auch und insbesondere entlang der Nordhoff-Straße schaffen. Wenn die in diesem Zuge auch noch saniert und im Idealfall verbreitert würde, hätte wohl kaum jemand etwas dagegen.