Neuland spendet 3000 Euro für die Wünsche der Todkranken
3000 Euro für den Herzenswunschkrankenwagen: Hans-Dieter Brand (2.v.l.) und Jeannine Simon (re.) von der Neuland übergaben die Spende an Andreas Meissner (li.) und Christoph Mock von den Maltesern. Foto:Boris Baschin

Neuland spendet 3000 Euro für die Wünsche der Todkranken

Wolfsburg. Für die letzten Wünsche im Leben: Die Wohnungsgesellschaft Neuland hat 3000 Euro an den Herzenswunschkrankenwagen der Malteser gespendet. Mit diesem Wagen fahren ehrenamtliche Malteser-Mitglieder todkranke Menschen zu ihren letzten Ausflügen.
Viele der unheilbar Kranken zieht es noch einmal ans Wasser, berichtet Christoph Mock von den Maltesern: Die bislang weiteste Fahrt ging zum Bodensee, viele der Patienten möchten gern noch einmal an die Nord- oder Ostsee, und sogar das Steinhuder Meer stand schon auf der Wunschliste. „Oft wünschen sich unsere Gäste aber auch einfach, nochmal ein Konzert zu besuchen oder eine Hochzeit oder Taufe in der Familie mitzuerleben“, berichtet Mock.
So war es erst kürzlich mit einer Wolfsburgerin: Am Mittwoch fragten sie und ihre Familie an, ob die Malteser die Patientin zu ihrer eigenen Geburtstagsfeier bringen können. Noch am Sonntag verbrachte sie einen wundervollen Tag mit der ganzen Familie im Garten – am Montag verstarb sie. „Manchmal denken die Menschen nach der Wunscherfüllung dann: Jetzt kann ich gehen“, weiß Kai Diering von den Maltesern.
Mitunter möchten die Patienten sogar einfach nur ein paar Stunden im eigenen Wohnzimmer verbringen – denn in vielen Fällen holt der Herzenswunschkrankenwagen die Kranken aus dem Hospizhaus oder der Palliativstation des Klinikums ab. Doch auch Anfragen aus dem privaten Umfeld würden gern entgegengenommen, erklären Mock und seine Kollegen. Die ausgebildeten Rettungssanitäter und Rettungshelfer begleiten ihre Fahrgäste sogar zu den gewünschten Veranstaltungen und bleiben für den Notfall immer in der Nähe. Und: Für die Patienten ist die Wunscherfüllung in jedem Fall kostenlos.
Mit der Spende der Neuland werden nicht nur weitere Wünsche erfüllt und Begleiter ausgebildet: Auf der Einkaufsliste steht zuerst einmal eine neue Auflage für die Trage im Wagen. Die aktuelle ist für lange Strecken zu hart. Gerade für Krebspatienten mit stärkeren Schmerzen wird das zum Problem. Rund 1500 Euro kostet die Profi-Auflage.
Beim Sammeln der Spende haben übrigens die Neulandkunden indirekt, aber kräftig mitgeholfen: Die Wohnungsgesellschaft hatte eine Kundenbefragung durchgeführt und für jede Antwort einen Euro gespendet. Von gut 10.000 kontaktierten Kunden meldeten sich etwa 3000 zurück. „Das hat uns natürlich sehr gefreut“, sagt Jeannine Simon von der Neuland. „Normalerweise ist die Rücklaufquote bei Weitem nicht so hoch.“