Strom wird bis zu zwölf Prozent teurer
Wolfsburg. Hiobs-Botschaft für rund 70.000 Wolfsburger Haushalte: Die LSW erhöht die Strompreise – und zwar kräftig um bis zu 12 Prozent. Ein Vier-Personen-Haushalt muss künftig im Monat bis zu zehn Euro mehr als bislang berappen – je nach Verbrauch und Vertrag.
Der Preis steigt ab 1. Januar um jeweils 2,93 Cent pro Kilowattstunde, die Grundpreise bleiben konstant. Für einen Single-Haushalt, der im Jahr durchschnittlich 2000 Kilowattstunden verbraucht, steigt der Betrag um 10,6 Prozent (4,88 Euro pro Monat), für eine Familie um bis zu zwölf Prozent. „Eine solche Steigerung habe ich in den letzten Jahren noch nicht erlebt“, räumt LSW-Geschäftsführer Dr. Frank Kästner ein.
Er kann den Anstieg allerdings erklären. Hauptsächlich sind dafür die Erhöhungen der Umlage aus dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) verantwortlich. „Die EEG-Umlage steigt um zwei Cent pro Kilowattstunde, das bedeutet einen Anstieg von 47 Prozent“, so LSW-Prokurist Jürgen Hüller.
Zudem stiegen die Netznutzungs-Entgelte und die Stromnetz-Entgelt-Verordnung verdoppelte sich. „Diese staatliche Vorgaben müssen umgesetzt werden, deshalb ist eine deutliche Preissteigerung unumgänglich – obwohl wir die Energie 2013 sogar etwas preiswerter erhalten“, so Kästner. Er verdeutlicht: Falls alle Umlagen stabil geblieben wären, hätten die Strompreise sogar gesenkt werden können.
Kästner sagte: „Wenn die Energie-Wende vollzogen wird, steigen die Umlagen vermutlich noch weiter.“ Besonders für einkommensschwache Familien sei die Preissteigerung eine unangenehm hohe Belastung: „Das Problem von Stromabschaltungen bei Zahlungsverzug wird sich sicher noch weiter verschärfen“, glaubt der LSW-Geschäftsführer.