Vorwürfe zur Asylbewerber-Unterbringung in Wolfsburg
Wolfsburg. Wegen eines zunehmenden Flüchtlingsstroms muss Wolfsburg absehbar zusätzliche Asylbewerber aufnehmen. Das Land hat eine Zuweisung von rund 80 Betroffenen angekündigt, die Verwaltung sucht nach Übergangs-Wohnmöglichkeiten – auch in der Stadtmitte. Geprüft würden Lerchenweg (30 Plätze), Wohnungen in der Kleiststraße sowie zahlreiche weitere Standorte.
Zurzeit wohnen in Wolfsburg rund 350 Asylbewerber, die Kapazität des einzig verbliebenen Heims in Fallersleben ist mit 140 nahezu erschöpft. In den letzten drei Jahren wurden Wolfsburg zwischen 40 und 60 Bewerber zugewiesen, dieses Jahr dürften es erstmals über 100 werden. Auch Wohncontainer wurden geprüft, aber aus verschiedenen Gründen verworfen.
Darum prüfte die Stadt, wo übergangsweise Gemeinschaftsunterkünfte eingerichtet werden könnten. „Vornehmlich im eigenen Immobilienbestand“, sagt Stadtsprecherin Elke Wichmann.
Weil auch die notwendige Infrastruktur vorhanden sein müsse, sucht man auch in der Wolfsburger Kernstadt – infrage kommt beispielsweise eine Pension auf dem Gelände eines früheren Möbelhauses an der Ecke Dieselstraße/Lerchenweg.
Ein Vorgehen, das der CDU Stadtmitte sauer aufstößt. „Wir haben kein Problem mit der Unterbringung von Asylbewerbern“, unterstreicht Vorsitzender Frank Roth. Aber: „Weil mehr Asylbewerber kommen, prüft die Verwaltung eine vorübergehende Unterbringung in einer Pension im Lerchenweg – bisher, ohne Politik oder Bürger einzuschalten.“
„Aber das ist unser ganz normales Tagesgeschäft“, empörte sich Erster Stadtrat Werner Borcherding. Nach Unterbringungsmöglichkeiten werde immer gesucht, weil stets Flüchtlinge kämen. Die Politik werde regelmäßig genau dann eingeschaltet, wenn die Verwaltung Standorte überprüft habe und konkret vorschlagen könne: „Sollen wir denn pausenlos etwas Unausgegorenes vorlegen?“
Die Verwaltungsspitze hat die Vorwürfe der CDU deshalb energisch zurück gewiesen. Ausserdem sei bereits Ende 2012 im Sozialausschuss über die Problematik Asylbewerber-Unterbringung berichtet worden. Zudem, so Wichmann, gehe es zunächst um Übergangslösungen – über dauerhafte Lösungen müsse natürlich in der Politik beraten werden.
So sei auch in Sachen Lerchenweg noch keinerlei Entscheidung gefallen.