VW-Tarifrunde: Osterloh droht mit Demo
Wolfsburg. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh stellt sich auf schwierige Tarifverhandlungen ein. Die Volkswagen-Belegschaft sei aber bereit, für ihre Forderung nach 6,5 Prozent mehr Geld zu kämpfen.
„Wenn wir die Belegschaft brauchen, steht sie auch vor dem Hochhaus“, sagte Osterloh im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd und bezog sich auf das VW-Vorstandsgebäude. Die Verhandlungen sollen Ende April beginnen und würden „schwierig“, sagte der Betriebsratschef.
Osterloh begründete die hohe Tarifforderung damit, dass die Belegschaft von VW seit 2006 extrem dazu beigetragen habe, Wirtschaftlichkeit, Qualität und Produktivität zu steigern. „Das Tarifergebnis muss am Ende abbilden, dass die Belegschaft in der Vergangenheit durch Überstunden, Sonderschichten, extreme Flexibilität bei Programmanpassungen und großen Einsatz bei Produktanläufen den Erfolg unseres Unternehmens wesentlich trägt. Und dieser Einsatz wird auch absehbar in der Zukunft von den Belegschaften abgefordert. Deshalb muss das Tarifergebnis auch ein Stück Motivation für die Zukunft sein“, forderte Osterloh.
Die Erfolgsbeteiligung für alle VW-Beschäftigten soll nach dem Willen des Betriebsratsvorsitzenden kräftig steigen. „Wir wollen einen vierstelligen Betrag obendrauf“, sagte Osterloh im Gespräch mit dapd. Vergangenes Jahr hatte Volkswagen seinen rund 100.000 Mitarbeitern in Deutschland 4000 Euro Prämie gezahlt.
VW-Chef Martin Winterkorn forderte in einem Interview einen Tarifabschluss „mit Augenmaß“.