Weitere Durchsuchung bei Stadtwerken sorgt für Wirbel

Weitere Durchsuchung bei Stadtwerken sorgt für Wirbel

Wolfsburg. Die Stadtwerke-Affäre brodelt weiter – und sorgt für Unruhe: Vergangenen Mittwoch durchsuchten eine Staatsanwältin und 22 Beamte Geschäftsräume in Wolfsburg und Gifhorn sowie die Wohnung eines Managers in Hannover. Es geht laut Staatsanwältin Birgit Seel um den „Verdacht der Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr“. Der Verdacht richtet sich gegen einen leitenden Manager der Stadtwerke-Finanzabteilung.

Durchsuchung bei den Stadtwerken und der Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg: Am Mittwoch waren 22 Beamte im Einsatz. Es geht um Bestechlichkeit im Geschäftsverkehr. Photowerk

Die Polizei durchsuchte Räume der Stadtwerke, der Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg und die Wohnung von Stadtwerke-Prokurist Marc-Frederic Augath in Hannover. Ihm wird Bestechlichkeit in Geschäftsbeziehungen vorgeworfen – mit der Sparkasse. Doch das Geldinstitut weist Vorwürfe aufs Schärfste zurück. Die Staatsanwaltschaft hatte die Polizei-Aktion aufgrund des „Verdachts der Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr“ angeordnet.

Augath wird vorgeworfen, die Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg als Hausbank bei Kreditgeschäften bevorzugt zu haben. Deshalb waren Beamte der Polizei-Inspektion Braunschweig auch im Sparkassen-Haus in Gifhorn. Doch Vorstandsvorsitzender Gerhard Döpkens erklärt: „Es wird nicht gegen die Sparkasse ermittelt, wir werden nicht verdächtigt.“ Zu den Vorwürfen, dass sein Geldinstitut bevorzugt wurde, betont er: „Wir sind ein zweifelsfrei seriös handelndes Haus und distanzieren uns von allen Behauptungen, die in keinster Weise zutreffend sind.“ Er weise etwaige Anschuldigungen „aufs Schärfste“ zurück. Birgit Seel, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Braunschweig, erklärt, dass zum Vorwurf der Bestechlichkeit immer zwei Parteien gehören. „Einen konkreten Hinweis auf eine Person bei der Sparkasse, die der Bestechlichkeit beschuldigt wird, kann ich derzeit aber nicht bestätigen.“ Stadtwerke-Geschäftsführer Frank Kästner erklärt unterdessen nur knapp, dass er zum laufenden Verfahren keine Angaben machen könne. Zu möglichen personellen Konsequenzen: „Es liegen uns keine Fakten vor, die ein Handeln möglich machen würden.“

Den ganzen Vormittag verbrachten die Ermittler aus Braunschweig und Wolfsburg in den Räumen der Stadtwerke am Nordkopf. Geleitet wurde die Durchsuchung von der Polizei Braunschweig. „In den Geschäftsräumen und der Wohnung wurden Unterlagen und Dateien sichergestellt, Festnahmen gab es nicht“, erklärt Birgit Seel, Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Braunschweig. Die Durchsuchungen wurden aufgrund von „Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr“ angeordnet – und stehen in Verbindung mit der Stadtwerke-Affäre. „Der Vorwurf der Bestechlichkeit wurde erst jetzt so klar, dass eine erneute Durchsuchung nötig wurde“, so Seel. Die Auswertung des beschlagnahmten Materials wird vermutlich längere Zeit dauern.