Weltpremiere in Wolfsburg: „Posts from the Past“
Wolfsburg. Das Projekt 1938 des Leo Baeck Instituts beschäftigt sich mit der Geschichte und ist doch etwas ganz Neues. Soziale Netzwerke sollen bei dieser Ausstellung nicht Hassbotschaften verbreiten, sondern die Geschichte der deutschen Juden im Jahr 1938 heute erlebbar machen. Gerade für junge Generationen. Eine Wanderausstellung macht neugierig darauf. Deutschlandpremiere war jetzt im Alvar-Aalto-Haus in Wolfsburg und die Exponate sind noch bis zum 26. April im Alvar Aalto Kulturhaus zu bewundern.
Historiker Jörg Munzel, Oberbürgermeister Klaus Mohrs und William H. Weitzer, Direktor des Leo Baeck Instituts New York-Berlin, erklärten zur Eröffnung Medienvertretern und geladenen Gästen, worum es geht. Die Ausstellung zeigt zwölf beispielhafte Exponate – Dokumente aus dem Jahr 1938. Es ist das Jahr der Judenpogrome in Deutschland und das Jahr der Gründung Wolfsburgs als „Stadt des KdF-Wagens“. „Das ist aber nicht der eigentliche Grund, sie hier zu zeigen“, sagte Munzel. Es gehe um viel mehr: um die gesamte Region zwischen Harz und Heide. „Die Nazis haben hier die Erinnerung ausgelöscht“, sagte Munzel. Das Projekt 1938 soll deutlich machen, welche Spuren jüdischer Kultur es trotzdem gibt. „Es geht um das Erbe der Humanität“, sagte Munzel und bescheinigte der Stadt Wolfsburg Courage, weil sie sich ihrer Vergangenheit stelle.
Mohrs sieht das als „eine Selbstverständlichkeit“ und dankte denjenigen, die seit den 1980er Jahren hier für Erinnerungsstätten kämpfen. Heute sei Wolfsburg genau das Gegenteil der Stadt, die Adolf Hitler einst geplant hatte, betonte der Oberbürgermeister: weltoffen.
Viele Gäste und Follower im Internet wünscht sich Willialm H. Weitzer für die „Posts from the Past“, die Zeugnisse der Vergangenheit. „History matters“ – Geschichte ist wichtig, so lautete sein Appell.