Wird Phaeno zum Fass ohne Boden?
Wolfsburg. Das Phaeno – ein Fass ohne Boden? Über Jahre wurde das Wissenschaftsmuseum teurer und teurer, mittlerweile liegen die Kosten bei über 100 Millionen Euro. Im Rathaus versucht jetzt Erster Stadtrat Werner Borcherding, den Schlamassel in den Griff zu kriegen.
Stararchitektin Zaha Hadid drückte der Stadt mit dem Phaeno ein weltweit einmaliges Experiment aufs Auge, die Neuland bekam den Bau aufgedrückt, Firmen verhoben sich und lieferten Pfusch – Gründe für die Kostenexplosion gibt’s viele. Unterm Strich müssen die Stadt und ihre Tochter Neuland schon heute einen zweistelligen Millionenbetrag untereinander ausfechten. Wer zahlt am Ende?
Borcherding kam zum Phaeno wie die Jungfrau zum Kinde, er soll als Jurist retten, was zu retten ist. Das Problem: Viele der beteiligten Firmen lassen es auf Klagen ankommen, der Ausgang ist offen. Andere sind pleite – trotz Regressansprüchen ist nichts mehr zu holen.
Unterm Strich müssen die Stadt und ihre Tochter Neuland schon heute einen zweistelligen Millionenbetrag untereinander ausfechten. Wer zahlt am Ende? Borcherding: „Eine Projektgruppe erarbeitet zurzeit praktikable Lösungsvorschläge. Die erwarte ich bis zum Sommer.“ Sogar ein Streit vor Gericht lässt sich nicht gänzlich ausschließen, aber Borcherding sagt: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine der Seiten daran Interesse hätte.“
Trotz Streit mit der Neuland nimmt der Erste Stadtrat die städtische Tochter ein Stück weit in Schutz: „Man muss fairerweise sagen, dass dieser Bau in seiner Einzigartigkeit auch eine einzigartige Herausforderung war.“ Und trotz allen Ärgers: „Man darf dabei den Gesamterfolg des Phaeno nicht vergessen.“
Inhaltlich dürfte das zutreffen. Finanziell kaum.