Wolfsburg: 45.000 Raser erwischt
Wolfsburg. Die Stadt Wolfsburg hat letztes Jahr gut 2,75 Millionen Euro Buß- und Verwarngelder nach Verkehrsverstößen eingenommen, ein Großteil stammt von Rasern. Zwar lagen die entsprechenden Einnahmen 2015 mit 3,25 Millionen Euro noch deutlich höher. Das liegt aber offenbar nicht daran, dass weniger aufs Gas getreten wird: Aus Personalgründen konnte die Stadt nur weniger Messungen vornehmen.
Insgesamt verzeichnete die Stadt vergangenes Jahr 111.076 Verstöße (2015: 129.091; 2014: 104.524). In 15.202 Fällen wurden Bußgeld- und Kostenbescheide erlassen (2015: 17.231; 2014: 14.816), die Höhe der Buß- und Verwarnungsgelder belief sich auf 2.752.050 Euro (2015: 3.250.571 Euro; 2014: 2.594.431 Euro).
Raser
Die Zahl der festgestellten Geschwindigkeitsverstöße sank auf 45.467 (2015: 64.977; 2014: 47.200). Daraus folgten 5222 Bußgeldbescheide (2015: 6502; 2014: 5014). 530 Fahrverbote wurden ausgesprochen (2015: 565; 2014: 250). Durch die Messungen nahm die Stadt 1.430.574 Euro ein (2015: 1.904.261 Euro; 2014: 1.382.116 Euro).
Falschparker
Wegen Parkverstößen wurden 47.400 Verfahren eingeleitet (2015: 41.544; 2014: 48.264). 4968 Bußgeld- und Kostenbe-scheide wurden erlassen (2015: 5047; 2014: 5971). Aus den Verfahren resultierten 704.632 Euro Einnahmen (2015: 610.949 Euro; 2014: 730.543 Euro).
Anzeigen durch Dritte
Weitere 18.209 Verfahren – unter anderem wegen Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss, Unfällen, Rotlicht- und Geschwindigkeitsverstößen – brachten der Polizei oder private Anzeigeerstatter (dabei handelt es sich überwiegend um Parkverstöße) ins Rollen (2015: 22.570; 2014: 9060). Daraus folgten über Verwarnverfahren hinaus 5012 Bußgeld- und Kostenbescheide (2015: 5682; 2014: 3831) sowie 229 Fahrverbote (2015: 332; 2014: 272).
Die Summe der Bußgelder belief sich hier auf insgesamt 616.844 Euro (2015 waren es 735.361 Euro und in 2014 waren es 502.133 Euro).
Die meisten Tempoverstöße auf der Berliner Brücke
Wolfsbrug. Weniger geschnappte Raser – das heißt leider nicht, dass weniger gerast wird. „Zum Teil ist dies auf eine höhere Personalfluktuation im Bereich der Verkehrsüberwachung zurück zu führen“, sagt Ordnungsamtsleiter Andreas Bauer. Ein zweiter Grund: An Schulen und Kindergärten sei die Überwachung intensiviert worden. Hier seien zwar in der Regel die Quoten an Verstößen geringer, sagt Andreas Bauer: „Dennoch sind uns Kontrollen gerade dort natürlich ein wichtiges Anliegen.“ Auch wenn die Zahl der geschnappten Raser zurück ging: Noch gab es insgesamt mehr als genug.
Spitzengeschwindigkeiten in Tempo-50-Bereichen: Heinrich-Nordhoff-Straße und Heßlinger Straße mit je 114 km/h; in Tempo-70-Bereichen: B 188 mit 111 km/h; in Tempo-90-Bereichen: Braunschweiger Straße mit 137 km/h; in Tempo-100-Bereichen: B 188 mit 141 km/h, Braunschweiger Straße mit 134 km/h.
Die meisten Raser in absoluten Zahlen gab es hier: Berliner Brücke (5402 Verstöße), Heßlinger Straße (4781), Heinrich-Nordhoff-Straße (3842), Braunschweiger Straße (2801), Berliner Ring (2697), Reislinger Straße (1864), Braunschweiger Straße, Abfahrt nach Westhagen (1707), Dieselstraße (1575), Zum Hasenwinkel (Neindorf, 1288), Hubertusstraße (Nordstadt, 1119).
Die höchsten Quoten an Verstößen gemessen an der Zahl der kontrollierten Fahrzeuge gab es hier: Kolwigsgarten (Nordsteimke, 38,8 Prozent), Am Gutshof (Nordstadt, 33,3 Prozent), Kurt-Schumacher-Ring (Detmerode, 32,9 Prozent), van-Gogh-Ring (Fallersleben, 29,6 Prozent), Nordstadtstraße (Alt Wolfsburg, 28,8 Prozent), Kästorfer Straße (Brackstedt, 26,3 Prozent), Schlesierweg (Laagberg, 25,9 Prozent), Kreuzkamp (Ehmen, 24,8 Prozent), Zum Hasenwinkel (Neindorf, 24,7 Prozent).