Wolfsburg: 6000 Beschäftigte stammen aus EU-Ausland
Banner am VW-Kraftwerk: Nicht nur Volkswagen betont die enorme Bedeutung der Europäischen Union. Immer mehr EU-Ausländer arbeiten in Wolfsburg. .Archiv

Wolfsburg: 6000 Beschäftigte stammen aus EU-Ausland

Wolfsburg. Die Zahl der im Bezirk der Agentur für Arbeit Helmstedt, zu dem auch Wolfsburg und Gifhorn gehören, arbeitenden EU-Bürger hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Auch in Wolfsburg allein stieg die Zahl der EU-Ausländer unter den Beschäftigten seit 2010 bis heute kontinuierlich an.
Von den 2018 insgesamt rund 185.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Agenturbezirk Helmstedt kamen 8240 aus einem anderen EU-Mitgliedsstaat. Damit kam zuletzt circa jeder 22. sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer aus einem EU-Partnerland. 2008 waren es noch 4.115 Menschen mit EU-Staatsbürgerschaft, die in Unternehmen im Agenturbezirk beschäftigt waren.
Von den fast 121.000 Beschäftigten in Wolfsburg stammten letztes Jahr 5988 (2008: 3489) aus einem EU-Partnerland. Der Anteil liegt damit bei etwa 5 Prozent. Aus dem Nicht-EU-Ausland stammten hingegen lediglich 4000 Beschäftigte.
„Die Arbeitnehmerfreizügigkeit für EU-Bürger macht sich auf unserem regionalen Arbeitsmarkt durchaus bemerkbar, wie diese Zahlen zeigen“, erläutert Ulf Steinmann, Leiter der Agentur für Arbeit Helmstedt. „Über alle Grenzen hinweg hat sie die EU zu einem gemeinsamen Wirtschaftsraum entwickelt und unsere Region ist für Unionsbürger ein attraktiver Arbeitsort.“ Die Entwicklung sieht er aufgrund des hohen Fachkräftemangels noch nicht am Ende. Steinmann: „Wir werden auch künftig auf qualifizierte Beschäftigte aus der EU angewiesen sein.“ Die Arbeitnehmerfreizügigkeit ist das Recht jedes EU-Bürgers, seinen Arbeitsplatz innerhalb der Staatengemeinschaft frei zu wählen.
Die mit Anstand größte Gruppe unter den beschäftigten EU-Ausländern sind die Italiener. 2984 wurden im letzten Jahr in Wolfsburg gezählt. Gerade in Wolfsburg ist die Zahl der Italiener unter den Beschäftigten historisch bedingt groß. Hier gab es die letzten Jahre also kaum Veränderung. Während die Gesamtzahl der EU-Ausländer unter der Beschäftigten in Wolfsburg also stetig zusammen, liegt die Zahl der Italiener seit Jahren konstant im Bereich zwischen 2500 und 3000 Personen. Der Höchststand mit 3008 wurde sogar im Jahr 2016 erreicht.
Mit 934 Beschäftigten nimmt Polen die zweite Position ein. Danach folgen mit jeweils knappen Anstand zueinander Rumänien (274), Griechenland (226), Spanien (225) und Portugal (179). Unter den Nicht-EU-Ausländern stechen nach der Türkei mit 1024 die Balkanstaaten (außer Kroatien) mit 454 und Russland mit 253 Beschäftigten hervor.
Übrigens: Immerhin 84 Beschäftigte in Wolfsburg stammen aus dem Vereinigten Königreich. Die Perspektive für diese Menschen ist durch den nach wie vor in der Schwebe stehenden Brexit weiter ungewiß.