Wolfsburg: Aktionstag zum Thema häusliche Gewalt
Häusliche Gewalt: Jede dritte Frau in Deutschland wird zum Opfer. In Wolfsburg reichen die Kapazitäten im Frauenhaus mittlerweile kaum mehr aus. Foto: Gabriele Remscheid_pixelio.de

Wolfsburg: Aktionstag zum Thema häusliche Gewalt

Wolfsburg. Da sie hinter geschlossenen Türen stattfindet, wird sie häufig kleingeredet oder gar verschwiegen. Doch häusliche Gewalt ist keine Privatsache. Deshalb finden am Sonntag, 25. November, anlässlich des Internationalen Gedenktags gegen Gewalt an Frauen verschiedene Aktionen in Wolfsburg statt. Der Arbeitskreis gegen häusliche Gewalt wird das Thema in den Fokus rücken.
Partnerschaftliche Gewalt kann sich gleichermaßen gegen Frauen und Männer richten, wobei Frauen weitaus häufiger betroffen sind: Durchschnittlich wird jede dritte Frau im Lauf ihres Lebens Opfer von partnerschaftlicher Gewalt. Beate Ebeling, Wolfsburgs Gleichstellungsbeauftragte, erklärt: „Anlaufstellen für betroffene Frauen wie das Wolfsburger Frauenhaus sind sehr wichtig und werden von immer mehr Frauen genutzt, die Kapazitäten reichen allerdings kaum noch aus.“
Um auf diese Situation aufmerksam zu machen und ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen, werden vom 14. bis 30. November wie in jedem Jahr die Gedenkfahnen von „Terre des Femmes“, einer gemeinnützigen Menschenrechtsorganisation für Frauen, auf dem Rathausvorplatz wehen. Am Mittwoch, 21. November, um 18.30 Uhr zeigt der Arbeitskreis gegen häusliche Gewalt im Wissenschaftstheater des Phaeno das Theaterstück „Die Wortlose“. Es schildert eindrücklich, was Mitarbeiterinnen in Beratungsstellen oder Frauenhäusern immer wieder erleben. Da auch Fachpersonal der einzelnen Beratungsstellen anwesend ist, kann anschließend auch das Gespräch gesucht werden. Für Kinder ist das Theaterstück nicht gedacht, Einlass ist ab 18 Uhr.


Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Wolfsburg. Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen geht zurück auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet wurden. Sie waren im Untergrund tätig und hatten sich an Aktivitäten gegen den tyrannischen Diktator Trujillo beteiligt. Seit 1999 ist der 25. November auch von den Vereinten Nationen als offizieller internationaler Gedenktag anerkannt. Seitdem wird an diesem Tag daran erinnert, dass weltweit Frauen und Mädchen Opfer von Gewalt werden. Dabei sind alle Kulturen und sozialen Schichten betroffen.