Wolfsburg: Bankberater räumt Betrug ein
Landgericht Braunschweig: Der Angeklagte – hier rechts neben seinem Verteidiger – soll Kunden einer Wolfsburger Bankfiliale um viel Geld betrogen haben. Photowerk

Wolfsburg: Bankberater räumt Betrug ein

Wolfsburg. Ein Privatkundenberater bei einer Wolfsburger Bankfiliale soll insgesamt 184.000 Euro von Kundenkonten illegal abgebucht und das Geld für den eigenen kostspieligen Lebensstil verprasst haben. Der 24-jährige Braunschweiger muss sich seit vergangenem Dienstag wegen Betruges in 19 und Unterschlagung in neun Fällen vor dem Schöffengericht am Landgericht verantworten. Er legte ein umfassendes Geständnis ab.
„Die Vorwürfe stimmen bis auf den letzten Euro“, räumte der Angeklagte ein. „Ich möchte mich in aller Form entschuldigen, ich habe das Vertrauen von anderen ausgenutzt“, erklärte er. Und das hatte er laut Anklage in großem Stil getan. So soll er zwischen Mai und Oktober von zwei stattlich gefüllten Konten immer wieder Beträge, die zumeist zwischen 10.000 und 12.000 Euro lagen, abgezweigt haben. „Die Einfachheit, an das Geld ranzukommen, hat mich verleitet.“
Demnach habe er für Überweisungen die Benutzerkennung von Kollegen aus dem Kassenbereich genutzt. Der 24-Jährige räumte auch ein, immer wieder Unterschriften auf Auszahlungsquittungen gefälscht und ein Mal auch das Kürzel einer Kollegin, die gegengezeichnet hatte, „abgekupfert zu haben“. Besonders perfide: Der Angeklagte soll immer wieder eine im Ausland lebende Seniorin um größere Geldbeträge erleichtert haben.
Die Frau hätte laut einer 53-jährigen Zeugin aus der Revisions-Abteilung der betroffenen Bank, die sich in ihrer Aussage auf Videoaufnahmen stützte, die Wolfsburger Filiale jedoch nie betreten. Offenbar hat sich der Braunschweiger die Seniorin gezielt ausgesucht. „Ich habe mit dem Geld nach Anerkennung gesucht“, sagte der Angeklagte, der zeitweilig in teuren Autos unterwegs war. Gegen ihn läuft derzeit wegen ähnlicher Delikte ein weiteres Ermittlungsverfahren.
Der Prozess wird am kommenden Dienstag, 13. Februar um 9 Uhr mit den Plädoyers von Staatsanwältin und Verteidiger fortgesetzt, bevor das Landgericht das Urteil spricht.