Wolfsburg: Diskussion um Markthalle
Wolfsburg. Eigentlich schien alles klar: Die Markthalle am Nordkopf wird das neue Digital-Zentrum der Stadt. Deshalb erstaunte auch die Diskussion am Dienstag im Strategieausschuss. Vor allem die langfristige Mietbindung von zehn Jahren ließ die Politiker hellhörig werden.
Die Markthalle soll in Zukunft aus verschiedenen Bausteinen bestehen (Co-Working Space, Jugendtreff Haltestelle, FabLab und Eventfläche) und mit den Partnern Volkswagen und VfL betrieben werden. Das Pilotprojekt, das den Bürgern das Thema Digitalisierung näher bringen soll, läuft bereits.
Dass sich die Stadt jetzt auf zehn Jahre festlegen möchte, gefiel den Ratsherren Sabah Enversen (SPD) und Marco Meiners (FDP) so gar nicht. „Die zehn Jahre stören mich gewaltig“, sagte Enversen. Gegen die inhaltliche Ausrichtung habe man allerdings nichts, im Gegenteil. Aber immerhin soll die Stadt zehn Jahre lang an die städtische Tochter-Gesellschaft Neuland 222.000 Euro jährlich an Miete zahlen. Volkswagen und VfL werden ebenfalls zur Kasse gebeten – und müssten sich auch für zehn Jahre binden.
CDU-Ratsherr Joachim Sievers hatte damit ebenfalls so seine Probleme und wünschte sich eine „Ausstiegsklausel“ – vor allem in Hinblick auf die so genannte Masterplanung Heinrich-Nordhoff-Straße mit einem Digital-Campus. „Es könnte ja sein, dass wir in einigen Jahren feststellen, dass ein Digital-Zentrum an anderer Stelle sinnvoller wäre.“
Die Verwaltung solle jetzt prüfen, wie hoch die Mietkosten bei einer Bindung von fünf Jahren ausfallen würden, als nächstes setzt sich der Finanzausschuss mit dem Thema auseinander.