Wolfsburg: Gesellschaften halten Mieten auf gutem Niveau
Wolfsburg. Nirgendwo explodieren die Mieten mehr als in Wolfsburg. Solche Schlagzeilen gab es immer wieder in überregionalen Medien. Aber stimmt das? Nein, ist nun das Ergebnis einer umfassenden Analyse für Wolfsburg. Zumindest das Mietniveau der Gesellschaften Allertal, Neuland und VW Immobilien, die rund 60 Prozent der Wohnungen in der Stadt vereinen, halte sich auf einem moderaten Niveau. Am Dienstag stellte die Stadtverwaltung das Papier gemeinsam mit ihnen vor.
„Es ist völliger Käse, wenn man behauptet, man könnte in Wolfsburg nur teure Wohnungen finden“, sagte Oberbürgermeister Klaus Mohrs (SPD) bei der Vorstellung im Rathaus. Er bezieht sich auf immer mal wieder geäußerte Kritik, in Wolfsburg werde „nur für die Reichen“ gebaut. Die Analyse zeige, dass die drei großen Wohnungsgesellschaften die Mieten auf einem keineswegs hohen Niveau hielten.
Die Analyse in Zahlen: In Wolfsburg gibt es rund 63.600 Wohnungen, davon werden knapp 36.000 vermietet (in den übrigen wohnt zum Beispiel der Eigentümer selbst). 22.000 Wohnungen gehören den drei Gesellschaften, die übrigen 14.000 Wohnungen bieten Privatleuten an, sie sind wegen der unüberschaubaren Menge an Ansprechpartnern nicht in die Analyse eingeflossen. Die durchschnittliche Kaltmiete (Stichtag 31. Dezember 2015) bei den 22.000 untersuchten Wohnungen liege pro Quadratmeter bei 5,80 Euro (348 Euro für eine 60-Quadratmeter-Wohnung). Bei wieder vermieteten Wohnungen, die teils auch modernisiert wurden, lag der Schnitt bei 6,50 Euro.
Aber wie kommt die Aussage zustande, in Wolfsburg seien die Mieten explodiert? Stadtentwicklungschef Ralf Sygusch erklärt dies mit den Angeboten auf Online-Portalen. So seien 2015 bei Immobilienscout24 insgesamt 384 private Wohnungen inseriert worden. Mietdurchschnitt: 9,10 Euro pro Quadratmeter!
Die Analyse, die Zahlen für alle Stadtteile beinhaltet, solle nicht nur zeigen, dass Wohnraum in Wolfsburg durchaus erschwinglich sei. Sie solle auch aufzeigen, wo beim Wohnungsbau in Wolfsburg welcher Bedarf bestehe. Das Papier soll jährlich aktualisiert werden.