Wolfsburg: Immer schlimmer: Gaffer behindern Einsatzkräfte
Wolfsburg. Sie gucken, machen Handy-Fotos und blockieren den Weg – Gaffer behindern Polizei, Sanitäter und Feuerwehr immer öfter bei der Arbeit. Und nicht selten bringen sie die Einsatzkräfte sogar in Gefahr.
Volkmar Weichert (Feuerwehr Vorsfelde) erinnert sich gut an so einen Fall: „Wir haben eine Ölspur auf der Straße abgestreut, Autos fuhren uns ohne Rücksicht fast über die Füße.“ Letztes Jahr löschte die Berufsfeuerwehr in Westhagen einen Küchenbrand – der Mieter (49) und sein Sohn (21) gingen zuerst auf die völlig verdutzten Brandschützer und dann auf die alarmierte Polizei los; beide Täter waren erstaunlicherweise stocknüchtern. Beleidigung, Bedrohung, Widerstand – „das gibt es leider immer wieder“, sagt Polizeisprecher Tom Figge.
Auch Stadtbrandmeister Helmut von Hausen kann ein Lied von völlig uneinsichtigen Schaulustigen singen: „Manche Leute sind völlig dickfellig und unverfroren.“ Statt eine Rettungsgasse zu bilden, versuchten sich Raser durch abgesperrte Unfallstellen durchzuschlängeln, während Gaffer mit dem Handy Unfallfotos schießen: „Das ist erschreckend und total demotivierend.“
Ich muss hier aber schnell durch – kaum ein Feuerwehrmann oder Polizist hat das an einer Unfallstelle nicht schon zu hören bekommen. So wie es Einsatzleiter Martin Greiff (Berufsfeuerwehr) beim schweren Lkw-Unfall am Dienstag in Vorsfelde erlebte: „Trotz Blaulicht quetschten sich noch Autofahrer durch die Unfallstelle.“
Appelle helfen kaum, letztes Mittel: „Wir werden wohl viel häufiger große Einsatzfahrzeuge quer auf die Straße stellen müssen“, sagt Volkmar Weichert. „Irgendwie müssen wir uns ja schützen.“