Wolfsburg: Kein Beschluss über KZ-Mauerreste
Wolfsburg. Rund 50 Tagesordnungspunkte behandelte der Rat der Stadt in der letzten Sitzung vor der Sommerpause und fällte wegweisende Beschlüsse zu Bau und Verkehr. Keine Abstimmung gab es über die umstrittene Verlegung der Arbeitslager-Fundamente auf dem Laagberg.
Wie genau die Reste der KZ-Außenstelle bewahrt und zu einer Gedenkstätte umgewandelt werden können, das soll Thema einer Sondersitzung im August sein. Ausführlich erläuterte Oberbürgermeister Klaus Mohrs, warum der Bau des geplanten Einkaufszentrums an dieser Stelle nicht gestoppt wird und erläuterte, dass ein Teil des Fundaments dort trotzdem sichtbar konserviert werden soll. Weitere Reste sollen geborgen und an einer anderen Stelle des ehemaligen Lagers in form einer Gedenkstätte aufbereitet werden. Doch weil vorher noch einige Fragen zu klären sind, wird die endgültige Entscheidung vorerst verschoben. Zustimmenden Applaus spendete auf dem Zuschauerrang auch Mechthild Hartung vom Nazi-Opfer-Verein VVN-BdA, die vor übereilten Aktionen gewarnt hatte.
Das Verkehrskonzept mit Ausbau der Dieselstraße, Umbau des St.-Annen-Knotens, Alternativer grüner Route und Park&Ride-Platz im neuen Mega-Baugebiet fand grundsätzlich breite Zustimmung. Christine Fischer (CDU Reislingen-Neuhaus) enthielt sich wegen der Belastung der Sandkrugkreuzung der Stimme. Auch Hans-Georg Bachmann (SPD) konnte sie nicht überzeugen. Sein Argument: „Der Verkehr sucht sich sowieso seinen Weg. Die Anlieger werden deshalb später froh über eine Verschwenkung sein.“ Die AfD stimmte sogar ganz gegen diesen Teil des Plans: Der Fraktion ist die Verschwenkung nicht groß genug. Einen größeren Park&Ride-Platz an der Autobahn wünscht sich Joachim Sievers (CDU), sagte aber Ja und hoffte, dass auch eine Stadtbahn nicht vom Tisch ist. „Das bleibt eine Option“, so Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide. Auch die Anbindung der Alternativen Grünen Route bis ins VW-Werk sei ein Ziel, allerdings könne darüber die Stadt nicht allein entscheiden,