Autos ohne Fahrer: A 39 soll Versuchsstrecke werden
Teststrecke für autonomes Fahren: Die Stadt Wolfsburg und VW begrüßen die Idee des Landes, die A39 für einen Modellversuch zu nutzen.

Autos ohne Fahrer: A 39 soll Versuchsstrecke werden

Wolfsburg. Wird die A 39 bei Wolfsburg zur Teststrecke für autonomes Fahren? Die Stadt unterstützt die Forderung der Landesregierung, und auch VW hätte nichts gegen die Versuchsstrecke vor der eigenen Haustür.
Der Bund plant einen Modellversuch „autonomes Fahren“ (Autos fahren computergesteuert ohne Eingriff des Fahrers) auf der A9 in Bayern. Das reicht Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) nicht aus. Auch das Dreieck A2/A7/A39 und die A39 bei Wolfsburg sollen zu Teststrecke werden, fordert er.
Ganz im Sinne von Wolfsburgs Oberbürgermeister Klaus Mohrs: „Die Stadt begrüßt den Vorschlag. Autonomes Fahren ist eine Zukunftstechnologie, die den Forschungsstandort Wolfsburg stärkt.“
Am Thema geforscht wird hinter den Werkstoren seit mittlerweile 15 Jahren, VW-Chef Martin Winterkorn gab unlängst die Vision „James 2025“ für das virtuelle Cockpit im Alltagsbetrieb aus. Anfang des Jahres unternahm der „Stern“ mit VW-Ingenieuren eine Testfahrt von Wolfsburg zum Braunschweiger Flughafen, die das System „Jack“ im selbstfahrenden Audi (Ingolstadt hat bei der Entwicklung die Federführung im Konzern) problemlos meisterte. Irgendwann im nächsten Jahrzehnt, so ließ sich Forschungsleiter Jürgen Leohold zitieren, werde ein solcher Autobahnpilot für wenige tausend Euro in jedem Golf zu haben sein. Bis dahin muss weiter geforscht werden, gegen die Teststrecke vor der Haustür hätte VW offenbar nichts. Im „Stern“-Interview erklärte VW-Chef Martin Winterkorn, die Teststrecke auf der A 39 sei ein erster Ansatz: „Aber wir benötigen noch mehr Strecken. Sonst droht die Forschung nach Kalifornien abzuwandern.“ Die Verbindung von Mobilität und digitaler Welt müsse „von der Politik noch stärker unterstützt werden“.