Die Stadt verlängert Duldung der Familie
Wolfsburg. In den Fall Bajrami kommt Bewegung: Die Stadt hat die Duldung verlängert und Diakon Holger Wille einen Antrag bei der Härtefallkommission gestellt, damit die drohende Abschiebung der Fallersleber Familie verhindert werden kann. Außerdem haben Mitschüler der Kinder Briefe verfasst und Poster gestaltet.
Seit 17 Jahren werden Sefer und Nedjmia Bajrami und ihre insgesamt sechs Kinder in Deutschland geduldet. Jetzt drohte dem Roma-Ehepaar mit den drei jüngsten Kindern die Abschiebung. Doch Stadtsprecherin Elke Wichmann erklärte vergangenen Mittwoch: „Die Stadt hat heute die Entscheidung getroffen, die bestehende Duldung der Familie zu verlängern.“ Auch Diakon Holger Wille von der Christophorus-Gemeinde setzt sich ein. „Ich habe einen Antrag an die Härtefallkommission gestellt“, so Wille. Unter anderem ist darin aufgeführt, dass Sefer einen unbefristeten Arbeitsvertrag bei VW hat. Die Härtefallkommission soll noch einmal prüfen, ob die Bajramis dauerhaft in Deutschland bleiben können. Innenminister Uwe Schünemann hatte unter anderem Straftaten des Sohnes und fehlende Nationalpässe als Bleibe-Hindernis angeführt. Doch Wille versichert: „Pässe liegen vor, die Straftaten des Sohnes liegen schon längere Zeit zurück und sein Bewährungshelfer bescheinigt eine positive Entwicklung.“
Die Mitschüler der beiden jüngsten Kinder Severdjan (13) und Samela (17) haben unterdessen Briefe geschrieben und Poster gemalt. Samela besuchte die Pestalozzischule, dort hatten Schüler Unterschriften gesammelt.
Auch in der St.-Christophorus-Kirche liegen Unterschriften-Listen für ein dauerhaftes Bleiberecht der Familie aus. Sie werden nach dem 8. Juli an die Landesregierung weitergegeben.