Einigung mit Caritas: Diakonie übernimmt zwei Altenheime
Wolfsburg. Die Mitarbeiter der beiden Caritas-Altenheime St. Elisabeth und Johannes-Paul II. atmen auf. „Gott sei Dank!“, kommentiert Christine Köhn aus Detmerode. Die Diakonie hat nach langen Verhandlungen die Einrichtungen übernommen.
Ab 1. März sollen die neuen Arbeitsverträge gelten: Die Belegschaft wechselt von der katholischen in die evangelische Trägerschaft. „Wir sind heilfroh, dass es endlich geklappt hat“, sagt Köhn. Aus Detmerode hätten ausnahmslos alle Mitarbeiter trotz der schlechteren Konditionen (kein 13. Monatsgehalt, keine Gehaltssteigerung) ohne Zögern unterschrieben. Im St.-Elisabeth-Heim sollen es ungefähr 75 Prozent gewesen sein.
Diese Entscheidung ist endgültig: Die evangelische Diakonie Wolfsburg übernimmt den Betrieb der bisher katholisch geführten Altenheime St. Elisabeth (Innenstadt) und Johannes-Paul II. (Detmerode). Diakonie-Chef Ralf-Werner Günther unterzeichnete vergangenen Mittwoch den Vertrag mit dem Insolvenzverwalter Joachim C. Hausherr.
Dieser Kontrakt und die Arbeitsverträge für mehr als 200 Mitarbeiter sollen ab 1. März gelten. Die Beschäftigten verzichten auf Lohnsteigerung und das 13. Monatsgehalt. Wilhelm van Ledden, Geschäftsführer der Wolfsburger Caritas (Miteigentümer der Immobilien), erfuhr es am Mittwoch vom Insolvenzverwalter; Ralf-Werner Günther bestätigte den Vertragsabschluss. „Ich denke, dass alles weitere glatt gehen müsste“, sagte er – nach den Erfahrungen der vergangenen Zeit ist er vorsichtig.
Noch in der vorvergangenen Woche waren die Verhandlun-gen der insolventen Altenheime wegen einer strittigen Klausel im Übernahme-Vertrag mit der Diakonie gescheitert. Hintergrund: Der Insolvenzverwalter wollte Druck ausüben – die Diakonie sollte garantieren, dass die Caritas auf ausstehende Pacht-Zahlungen (450.000 Euro) verzichtet, sonst platze der Vertrag. Ralf-Werner Günther lehnte aber ab: „Die Diakonie lässt sich nicht als Druckmittel gegen die Caritas missbrauchen.“ Der strittige Passus wurde komplett gestrichen.
Trotz der Übernahme geht der Streit zwischen dem Insolvenzverwalter und der katholischen Kirche als Verpächter weiter. Prälat Heinrich Günther (St. Christophorus) kommentiert diplomatisch: „Ich denke, dass beide Seiten an einer vernünftigen Lösung interessiert sind.“ Falls es nicht zu einer Einigung kommen sollte, stünde ein möglicherweise mehrere Jahre dau-ernder Rechtsstreit ins Haus.