Großbrand in Kästorf: Polizei fasst zwei 17-Jährige

Großbrand in Kästorf: Polizei fasst zwei 17-Jährige

Kästorf. Das ging schnell: Bereits am Montag konnte die Polizei zwei dringend Tatverdächtige ermitteln, die für das Feuer verantwortlich sein  sollen, das am 14. Januar drei Fertigungshallen der Diakonie Kästorf vernichtete. Die beiden lebten in der Diakonischen Jugendhilfe (ehemals Rischborn), haben die Diakonie aber inzwischen verlassen und wohnen nicht mehr im Landkreis. Ihnen droht eine mehrjährige Jugendstrafe.

Ein Bild der Verwüstung: Der von einem 17-Jährigen gelegte Großbrand in Kästorf hat drei Hallen in Schutt und Asche gelegt und Sachschaden von über fünf Millionen Euro angerichtet. Photowerk

„Der Haupttäter, der das Feuer gelegt hat, ist voll geständig“, berichtet Polizeisprecher Thomas Reuter im Rundblick-Gespräch. Der zweite Jugendliche gibt an, lediglich dabeigewesen, den Brand aber nicht gelegt zu haben.
Wegen fehlender Haftgründe wurden sie zunächst wieder auf freien Fuß gelassen. „Sie haben einen festen Wohnsitz und es besteht keine Verdunklungsgefahr, weil ja alles klar ist“, so Reuter. Auch bestehe weder Flucht- noch Wiederholungsgefahr.
Da beide noch nicht volljährig sind, wird vorm Jugendgericht verhandelt. Am Strafrahmen – das Gesetz sieht für Brandstiftung sechs Monate bis fünf Jahre Haft vor – ändert sich dadurch aber nichts.
Am vergangenen Mittwoch teilte Diakoniesprecherin Ingetraut Steffenhagen mit, dass die beiden 17-Jährigen die Kästorfer Jugendhilfe inzwischen verlassen haben. Einer sei ohnehin nur vorübergehend betreut worden. Sie werden nach Absprache  mit Jugendämtern in anderen Einrichtungen untergebracht.
Personen wurden bei dem Feuer am Dienstag vor einer Woche nicht verletzt, aber der Sachschaden ist mit über fünf Millionen Euro enorm. „Selbstverständlich haben wir eine entsprechende Versicherung“, bestätigt Diakoniesprecherin Ingetraut Steffenhagen unserer Redaktion.
Die bisher in den Hallen Beschäftigten konnten in anderen Diakonie-Teilen und in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe wieder ihrer Tätigkeit nachgehen.