Großrazzia am Wolfsburger Nordkopf
Wolfsburg. Gezieltes Vorgehen gegen die zunehmende Kriminalität am Nordkopf: Mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften rückte die Polizei Mittwoch Abend vor den Augen zahlreicher Passanten zu einer groß angelegten Razzia an. Dabei wurden 100 Personen überprüft. Hintergrund war die Zunahme von Drogendelikten, Körperverletzungen sowie Raub und Diebstahl in der jüngeren Vergangenheit (hallo berichtete). Schwerpunkte waren ein Wettbüro und zwei Cafés. Auch Drogenspürhunde waren im Einsatz.
Schlagartig hatte die Polizei ein sechs Hektar großes Areal zwischen Porschestraße, Siegfried-Ehlers-Straße und Heinrich-Nordhoff-Straße mit dutzenden Einsatzwagen und Kräften umstellt. Das vorrangige Ziel war laut Wolfsburgs Polizeisprecher Sven-Marco Claus die Feststellung der Identitäten jener Personen, die sich zum Zeitpunkt der Razzia in dem Bereich aufhielten. „Bei der gezielten Aktion lagen die seit dem Frühjahr 2017 gestiegenen Kriminalitätszahlen im Fokus, besonders im Drogen- und Diebstahlbereich sowie bei den Gewaltdelikten“, erklärte Einsatzleiterin und Kripochefin Imke Krysta.
Selbst Polizisten seien zunehmend zur Zielscheibe geworden. Laut Sven-Marco Claus hätten sich Gruppen von Passanten ausländischer Herkunft solidarisiert und eingesetzte Beamte behindert, bedrängt und auch angegriffen. „Dies war nicht hinnehmbar. Wir setzen mit der konzentrierten Kontrollaktion ein deutliches Zeichen und werden den Kontrolldruck auch in den kommenden Wochen aufrecht erhalten“, kündigte Imke Krysta an.
Gerade in den vergangenen Wochen hatte es immer wieder schwere Straftaten am Nordkopf gegeben. Erst am 18. August war es zu einer Massenschlägerei am Nordkopf gekommen, an der zeitweise bis zu 100 Personen unterschiedlicher nationaler Herkunft beteiligt waren. Dabei waren einzelne Kontrahenten sogar mit Feuerlöschern und Flaschen aufeinander losgegangen.