„Ketchup-Gate“: VW-Ketchup mit neuer Rezeptur
Zwei, die zusammengehören: Die Currywurst und der Ketchup von Volkswagen. Foto: Harald Wanetschka_pixelio.de

„Ketchup-Gate“: VW-Ketchup mit neuer Rezeptur

Wolfsburg. Es gibt Dinge, die hat der Wolfsburger so lieb gewonnen, dass man sie einfach nicht verändern sollte: Dazu gehört auch die Rezeptur des VW-Curry-Ketchups. In der Kantine von Volkswagen und in Internetforen wird aktuell heiß über „Ketchup-Gate“ diskutiert.
Eines vorweg: Es gibt einen neuen Lieferanten und die Rezeptur hat sich insofern verändert, als dass weniger Fett und weniger Zucker enthalten sind. Dafür aber stieg der Anteil von Tomatenmark um 13 Prozent.
Freiwillig hat Volkswagen den Lieferanten aber nicht gewechselt, dahinter stecken strukturelle Veränderungen beim Lebensmittelkonzern Kraftfood. Die alten Verträge mit dem Tochterunternehmen Mondelez mussten im Februar 2017 gekündigt werden. Dazu erklärt Martin F. Cordes, Leitung Gastronomie, Hotellerie & Catering der Volkswagen Service Factory: „Wir mussten uns auf der Suche nach einem neuen Lieferanten machen, der auch unseren Qualitätsansprüchen und Anforderung entspricht.“ In Abstimmung mit dem neuen Hersteller musste die Rezeptur überarbeitet werden „um die VW typische Qualität und den Geschmack bestmöglich zu treffen“, so der Gastronomie-Chef von Volkswagen.
Es begann ein äußerst langwieriger Prozess, der Kontakt zu zwölf Ketchup- lieferndenFirmen wurde hergestellt und nahezu genau soviele Ketchup-Verköstigungen fanden statt. „Das Ganze war unwahrscheinlich kompliziert. Chili ist nicht Chili und Tomate nicht gleich Tomate. Unser Anspruch war es, einen Ketchup zu kreieren, der geschmacklich identisch zum alten ist.“
Am Ende entschied sich Volkswagen für Develey, einem Unternehmen bei München. Und mit dem neuen Lieferanten musste auch das Design der Glasflaschen verändert werden.
Im Laufe des Jahres 2017 habe man verschiedene Ketchups von Volkswagen-Mitarbeiten probieren lassen. Immer wieder wurde da am Geschmack nachjustiert – und dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Denn die Ketchup-Lieferung, die jetzt bei Volkswagen ankam, „hinterlässt eine Schärfe auf der Zungenspitze“, weiß Cordes.
Der „alte“ Ketchup hingegen habe eher im Rachen gebrannt. Cordes verspricht: „Wir werden weiter an der Rezeptur arbeiten.“