Messerstiche: Mann hat gestanden
Vorsfelde. Vergangenen Sonntag gegen 22.30 Uhr schnappte die Polizei den mutmaßlichen Messerstecher. Marten-Florian B. war am Kreisel vor der VW-Arena unterwegs – zu Fuß und barfuß! Als die Beamten den Mann überprüften, räumte dieser sofort ein: „Ich bin der Gesuchte.“
B. soll am 21. Oktober eine 46-jährige Vorsfelderin mit Messerstichen lebensgefährlich verletzt haben. Als der Sohn (26) seiner Mutter zur Hilfe eilte, wurde auch er schwer verletzt.
Nach der Festnahme des mutmaßlichen Messerstechers von Vorsfelde werden nun immer mehr Hintergründe bekannt. Laut Staatsanwaltschaft hat Marten-Florian B. die Tat eingeräumt – auch zu seinem Motiv äußerte sich der 36-Jährige.
Nach seiner Festnahme nach vierwöchiger Flucht am Sonntagabend räumte B. beide Taten ein. Er sei erheblich alkoholisiert gewesen und mit seinem späteren Opfer in Streit geraten. Daraufhin, so der Mann, habe er sein Taschenmesser gezogen und zugestochen. Die Waffe habe er auf der Flucht weggeworfen.
Vier Wochen lang blieb B. anschließend trotz Fahndung unauffindbar. Staatsanwältin Birgit Seel: „Der Beschuldigte will sich in Wolfsburg im Freien versteckt gehalten haben.“ Eine Version, die plausibel klingt: Bei seiner Festnahme wirkte B. verstört und abgemagert und war barfuß unterwegs – seine Schuhe hatte er vermutlich Wochen zuvor am Allersee verloren.
Seit Montag sitzt der 36-Jährige in der JVA Braunschweig in Untersuchungshaft – der Haftbefehl lautet auf versuchten Totschlag an der Mutter und versuchten Mord (zur Vertuschung der ersten Straftat) am Sohn. Bei einer Verurteilung könnte der Mann lebenslänglich erhalten – da es beim Versuch blieb, erscheint aber auch eine Strafmilderung möglich.
Marten-Florian B. war wegen Diebstählen und Gewalttaten bereits polizeilich in Erscheinung getreten, hat aber keine Vorstrafen – zu einer Verurteilung kam es nie.