Pyro-Vorfall beim VfL Spiel
Wolfsburg. Eine Pyro-Attacke aus dem VfL-Gästeblock beim Bundesliga-Spiel am Dienstag war Gesprächsthema in ganz Fußball-Deutschland. Mehrere Wolfsburger hatten bengalische Feuer im Stadion von Hannover 96 abgefackelt, das brennende Geschoss einer Leuchtrakete war auf der Ersatzbank der Gastgeber eingeschlagen. Polizei und DFB-Kontrollausschuss ermitteln. Ein offizielles Statement zu den Vorgängen veröffentlichte der VfL am Mittwochabend. „Der VfL Wolfsburg verurteilt die Vorkommnisse im Rahmen unseres Bundesliga-Spiels bei Hannover 96 am Dienstagabend aufs Äußerste“, schrieben die VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs, Wolfgang Hotze und Thomas Röttgermann. Sie betonen, dass das Abbrennen von bengalischen Feuern und das Abfeuern von Leuchtraketen, die jeweils mit Hunderten Grad Temperatur brennen, „Straftaten“ seien, die „lückenlose Aufklärung“ erforderten. Für Täter und Helfer kündigten sie „ernste Konsequenzen“ an.
Das hätte ganz böse ins Auge gehen können: Vor dem Anpfiff des Bundesliga-spiels gegen Hannover 96 am Dienstag, benahmen sich VfL-Chaoten kräftig daneben, zündeten Pyrotechnik und feuerten sogar drei Leuchtraketen ab – und eine landete auf der Ersatzbank der Hannoveraner. Genau unter dem Dach der Bank schlug das Geschoss ein, Ersatzkeeper Philipp Tschauner, ein Physiotherapeut und der Mannschaftsarzt der 96er sprangen entsetzt auf und brachten sich in Sicherheit. Ernsthaft verletzt hat sich zum Glück keiner. Referee Bastian Dankert beriet sich kurz mit dem vierten Offiziellen, pfiff das Spiel dann aber doch an. Auch Klaus Allofs war nach Schlusspfiff immer noch etwas fassungslos. Der VfL-Manager erklärte: „Das ist etwas, was wir verurteilen. Zum Glück ist niemandem etwas passiert. Wir können uns nur bei 96 entschuldigen.“ Trainer Dieter Hecking war sauer: „Das Verhalten können wir nicht tolerieren. Wir werden die Bilder auswerten und dann gegen die Beteiligten vorgehen.“
Die Geschäftsführung habe sich persönlich bei Hannover 96 entschuldigt. Tatsächlich war es pures Glück, dass das glühend heiße Geschoss auf der 96-Ersatzbank niemanden ernsthaft verletzt hatte.
Die strafrechtlichen Ermittlungen leitet die Polizeidirektion Hannover. Einige Personalien von Wolfsburger Fans hatten Beamte schon vor Anpfiff aufgenommen. Polizeisprecher Hol-ger Hilgenberg: „Bei ihnen hat-ten wir so genannte Polenböller und nicht gezündete Nebeltöpfe gefunden.“ Die Ermittlungen sollen nun weitere Namen zu Tage fördern.
Dass der VfL die Vorfälle ernst nimmt, macht die Geschäftsfüh-rung in ihrem Statement deut-lich. Trotzdem drohen dem VfL empfindliche Strafen für das Verhalten seiner Anhänger. Der DFB teilte mit, dass sein Kontrollausschuss ein Ermittlungsverfahren gegen beide Vereine eingeleitet habe.