Schlecker: Mitarbeiter fühlen sich im Stich gelassen
Schlecker-Mitarbeiterinnen in Wolfsburg: Viele sind wegen fehlender Infos auch sauer auf ihre Arbeitnehmer-Vertretungen.

Schlecker: Mitarbeiter fühlen sich im Stich gelassen

Wolfsburg. Die verbliebenen Schlecker-Mitarbeiter in Wolfsburg fühlen sich offenbar im Stich gelassen – auch von ihren eigenen Arbeitnehmer-Vertretungen. „Wir bekommen keine Informationen, weder vom Betriebsrat noch von der Gewerkschaft“, sagt Ivonne Fischer.

Schlecker-Mitarbeiterinnen in Wolfsburg: Viele sind wegen fehlender Infos auch sauer auf ihre Arbeitnehmer-Vertretungen.

Ein Beispiel: Nach der Insolvenz der Drogeriekette hatte es letzte Woche einen Aufruf zu Betriebsversammlungen und einer Demo in Berlin gegeben – aus Wolfsburg beteiligte sich laut Auskunft von Verdi niemand daran. Ivonne Fischer: „Es konnte sich niemand beteiligen, weil wir nicht die kleinste Information dazu bekommen hatten. Weder von der Gewerkschaft noch vom Betriebsrat.“ Die Arbeitnehmervertretung in Braunschweig „kümmert sich überhaupt nicht um Wolfsburg“. Die Mitarbeiterinnen fühlen sich allein und im Regen stehen gelassen: „Das ist mehr als ärgerlich.“ Sie selbst leitet die noch nicht geschlossene Filiale in der Reislinger Straße, wie es weiter geht, sei aber völlig unklar: „Hoffnung ist da, aber wir wissen nichts.“ Ende März laufe das Insolvenzgeld aus – ob es dann noch Lohn gibt, wisse niemand. Ivonne Fischer: „Dabei machen alle Mitarbeiter ihren Job bis zum letzten Tag, das hat keiner verdient.“
Kollegin Kerstin Schröder, jetzt Springerin in Velpke, war bis zur Schließung 15 Jahre in der Filiale in Reislingen-Südwest beschäftigt: „Gut geht es einem nicht, wenn das Geschäft dann dicht macht.“ Auch sie fühle sich im Stich gelassen: „Vom Betriebsrat gibt es nicht die kleinste Information. Keiner weiß, wie es weiter geht.“